zentrum für stoffwechselforschung uniklinik köln

lichtkunst wettbewerb 2. platz

auslober
uniklinik köln
künstler
blackfield, trier/bozen
raphaela aurelia sauer
michael meraner

Am Vorplatz des neu errichteten Stoffwechselzentrums wird mit Licht eine Welle erschaffen und so die sanften gleichmäßigen Fließbewegungen des Rheins eingefangen. Anhand von unzähligen Videos und Fotos des Rheinflusses wird dieses meditative in sich gekehrte Verrinnen der Zeit simuliert. Kleine Pflastersteine aus Glas oder Acrylglas werden an der Unterseite mit LED-Leuchtmittel bestückt und verkabelt und können dann mittels einer zentralen Steuerung bespielt werden.

Jeder einzelne LED - Glaswürfel steht für einen Pixel des Rheinbildes und kann in verschiedenen Farben und Intensitäten leuchten. Es entstehen so Wellen aus unterschiedlichsten Blau-, Grün- und Brauntönen. Diese Glaskuben symbolisieren die Wassermoleküle und brechen das künstliche LED-Licht von unten und reflektieren das weiße natürliche Licht der Sonne von oben. An der abstrahierten Wasserkante entsteht eine flirrende Horizontlinie, welche die Grenzen unserer Wahrnehmung verschiebt.

Diese begehbare 7x7m große Fläche fügt sich stimmig in die durchdachte Landschaftsplanung ein und hält sich in der schon reichlich bespielten Vertikalen der Umgebung dezent zurück, um in der Horizontalen eine metaphysische Erlebniswelt zu schaffen. Die Menschen, welche die Fläche betreten, werden Teil des Kunstwerkes. Sie schimmern dann selbst in den vielfältigen Wasserfarbtönen und vervollständigen die Installation in der senkrechten Sichtachse. Aus den einzelnen Stockwerken des Stoffwechselzentrums ist diese Installation ein bewegtes Gemälde - ein Abbild einer immer wiederkehrenden Welle.

Die Kunstinstallation entfacht am Abend ihre ganze Leuchtkraft und zieht am angrenzenden Studierendenweg und Kunstpfad die Flanierenden magisch an. Wie leuchtende Staffagen wandeln sie als partizipative Kunstobjekte und Betrachter durch die Glaslandschaft. Die Lichtwelle ist aber auch tagsüber ein Erlebnis: Die in der Diffusorschicht unterschiedlich eingefärbten Glaskristalle schimmern kristallin und geheimnisvoll im Sonnenlicht, auch gänzlich ohne Energieverbrauch.

Die Basis der bewegten und farbveränderbaren horizontalen Lichtebene bilden transparente, gegossene Glaspflastersteine. Die Oberflächen der Steine sind leicht gebrochen und unregelmäßig. Im Inneren sind kleine Lufteinschlüsse erkennbar, die ein lebendiges Schattenbild je nach Lichteinfall vermitteln. Der Aufbau der Steine gliedert sich in einen unteren, transluzenten Verguss, der eine LED Platine RGB aufnimmt und als Einheit einen IP68 Schutz garantiert.

Die Lichtebene liegt auf der Oberseite der matten, transluzenten Vergussfläche und wird auch auf die seitlichen Flächen des darüberliegenden klaren Vergusses reflektiert, wodurch ein dreidimensionales Lichterlebnis entsteht und die Tiefe des Wassers suggeriert wird. Die Steine sind teilweise klar eingefärbt in blau und grün Tönen, dadurch ergibt sich ein Bild, das auch tagsüber in unbeleuchtetem Zustand ein Lichtspiel erzeugt, und sich somit klar von der angrenzenden homogenen Asphaltfläche absetzt.

Als Material der Steine kann klares, gegossenes, recyceltes Glas oder Polyurethan in gleicher Qualität, UV beständig, verwendet werden.

Durch eine lineare Fräsung in die Oberfläche der Steine und ein partielles Einstreuen rutschhemmender Partikel wird die glatte Fläche gebrochen und somit eine angemessene Rutschfestigkeit gewährleistet. Die ungefähre Anschlussleistung eines Steins beträgt ca. 2 - 4W. Die Betriebszeit der LEDs wird in der Winterzeit bei ca. 8h / Tag (7h-10h + 17h-22h) liegen, in der Sommerzeit deutlich kürzer und kann über einen Dämmerungssensor geschaltet werden. Wir gehen davon aus, dass regenerative Energien als nachhaltige Energiequellen z.B. Solarpaneele zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Die Verkabelung der Steine liegt in einer tieferen Ebene in einem Splitt-/Schotterbett. Erforderliche Konverter werden dezentral zugänglich angeordnet.

zurück zu kunst