klosterbibliothek maria laach

bauherr
vereinigung der benediktiner zu maria laach
architekt
hans-josef scheer, wassenach
fotograf
jens kirchner, düsseldorf

Die historische Klosterbibliothek Maria Laach ist ein außergewöhnlicher Ort, fast könnte man meinen, die Zeit sei stehen geblieben. Drei Räume von annähernd quadratischem Grundriss sind hintereinander gestellt. Im Zentrum des mittleren Raumes befindet sich eine gusseiserne Spindeltreppe, über die die drei Büchergalerien erschlossen werden. Über elf Meter hoch sind diese Räume, die ringsum mit den hölzernen Bibliothekseinbauten (Regalen und Stegen) eingerichtet sind. Fenster gibt es in der Bibliothek nicht, Tageslicht fällt allein durch die quadratischen Deckenöffnungen in die Räume. Die Lichtsituation in der Klosterbibliothek bedurfte einer grundlegenden Verbesserung, sodass das Kloster einen Wettbewerb ausschrieb, den arens faulhaber lichtplaner gewannen. Die Auflagen der Denkmalpflege waren streng, die hölzernen Einbauten sollten nicht tangiert werden und es sollte keine sichtbaren oder dekorativen Leuchten geben. arens faulhaber entwarfen ein System feiner Lichtlinien, die in Form filigraner LED-Profile unter die Stege montiert werden konnten. Verdeckt von einer dort bereits befindlichen Holzleiste sind die Profile selbst nicht wahrzunehmen. Durch ihre spezielle Linsentechnik werden die Lichtpunkte so abgeblendet, dass der Ausstrahlwinkel sich allein auf die Bücher und nicht auf den Boden richten ließ. Eine Lösung, die in enger Absprache mit den Denkmalpflegern befürwortet wurde.

Nicht nur die wertvollen Bücher und Schriften, auch die Qualitäten der außergewöhnlichen Räume konnten mit gezielter Beleuchtung unaufdringlich in Szene gesetzt werden.

Auf dem obersten Regalboden wurden verdeckte Leuchten montiert, die die Rundung der Decken betonen und gleichmäßig ausleuchten. Da der Tageslichteinfall durch die Lichtdecken wegen des darüber liegenden nur einseitig geöffneten Satteldaches zu gering war, verstärkten arens faulhaber das Tageslicht durch Kunstlicht, über den Glaslichtdecken. An vier Stellen pro Decke setzen sie engstrahlende Richtstrahler in das Weißglas der Lichtdecke, die gerichtetes Licht in die Raumtiefe bringen. Zwei der über Kreuz montierten Strahler richten ihr warmes Licht auf die untersten Regale, die der Mitte zugewandten beleuchten die Spindeltreppe.

Mit dieser äußerst zeitgemäßen Lichtlösung, wird die historische Klosterbibliothek Maria Laach auf unaufdringliche, da nahezu unsichtbare Weise sehr wirkungsvoll in Szene gesetzt, ohne dass die Lichtquellen selbst in Erscheinung treten würden.

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