institut der deutschen wirtschaft, köln

bauherr
institut der deutschen wirtschaft, köln
architekten
falkenberg innenarchitektur, düsseldorf
fotograf
susanne kurz, düsseldorf

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat seinen Sitz direkt am Kölner Rheinufer, als Nachbar der romanischen Basilika St. Kunibert. Es ist ein anspruchsvoller und prominenter Standort, auf den der Architekt des Bürogebäudes Thomas van den Valentyn reagierte, indem er 2009 mit der Gebäudehülle aus edlem Naturstein die klassische Eleganz der Banken- und Versicherungsbauten aus den 20er- und 50er Jahren zitierte. Zwei Atrien mit raumhoher Glasfassade gliedern das große Volumen im Inneren - Durchblicke und Einsichten sind hier durchaus erwünscht. Im gesamten Gebäude befinden sich auf rund 15.000 qm Bürofläche circa 500 Arbeitsplätze, die durch die Konstruktion und Lage der Fenster in den Obergeschossen weitgehend natürlich belichtet und belüftet werden können.

Das IW ist alleiniger Mieter des südlichen Gebäudeteils und wandte sich mit dem Wunsch an die Innenarchitektin Heike Falkenberg das zergliederte Erdgeschoss dessen bisherigen Nutzungszwecke durch geänderte Bedürfnisse hinfällig geworden waren, in eine flexibel nutzbare Kommunikationszone mit Möglichkeiten zum gemeinsamen Arbeiten wie auch zum informellen Beisammensein umzugestalten. Denn die darüber liegenden, weitgehend offenen strukturierten Büroetagen boten nicht genügend Möglichkeiten für spontane/informelle Gespräche mehrerer Kollegen. Mit der Neugestaltung entstand rund um das Atrium ein Kontinuum aus Räumen und offenen Bereichen zur Begegnung und Kommunikation, die Begegnung und regelmäßigem Austausch als wichtigen Faktoren für produktives und befriedigendes Arbeiten fördern.

Schon früh wurde die Lichtplanung Teil des Entwurfsprozess, denn da die Kabelführung im Gebäude allein in den Böden verläuft und Decken und Wände nicht geschlitzt werden sollten, mussten unkonventionelle integrative Lösungen gefunden werden. In Kombination mit den ebenfalls notwendigen Akustikelementen wurden zwei Installationsvarianten entwickelt:

  • Eine Lösung für diffuses Licht, um über die Deckenaufhellung an die Tageslichtfülle der Büros in den oberen Etagen anzuknüpfen, bei der indirekt strahlende Lichtelemente hinter horizontal unter den Decken oder vertikal vor den Wänden montierten Akustiksegeln installiert sind,
  • Eine Lösung für direktes/gerichtetes Licht, bei der die Versorgung für eine 48 Volt Stromschiene hinter vertikalen/horizontalen Akustikpaneelen geführt wird. Auf der Schiene sitzen je nach Situation kleine, flexibel ausrichtbare Strahler, bündig integrierte lineare Downlights oder dekorative Pendelleuchten (Cafeteria), die zonierte Lichtinseln erzeugen.

Die Akustikpaneele erscheinen durch den 45° Winkel ihrer Kante sehr filigran, im Zusammenspiel mit den Lichtquellen für direktes oder indirektes Licht werden sie zu Licht-Raum-Skulpturen, die sich in verschiedenen Größen und Konstellationen zum Beispiel auch mit wandmontierten Sitzbänken, unterseitig jedoch immer mit einem hellen grau-beigen Stoff bespannt, überall auf der Etage wiederfinden.

Für alle Räume wurden jeweils zwei Lichtszenarien entwickelt, die es den Mitarbeitern erlauben, die Beleuchtung mit und ohne Tageslicht atmosphärisch und ausgewogen zu optimieren.

Eine außergewöhnliche Raumsituation entstand in der markanten runde Gebäudeecke, die durch den Einbau einer großen Möbelskulptur zur Arena wurde. Mit einem schneckenförmigen Podest, bestehend aus drei Sitzstufen und einer aufgefächerten Rückwand, wurde ein informelles Forum geschaffen, in dem Vorträge, wie Gespräche und Diskussionen in kleiner oder großer Runde möglich sind. In die akustisch wirksamen Paneele der Rückwand sind indirekt strahlende vertikale Leuchten integriert, die das Ensemble aus Licht und Mobiliar als Einheit plastisch und einladend wirken lassen. Die ovale Form des folienbespannten Lichtelements an der Decke folgt der Rundung des Sitzmöbels und leuchtet den Raum gleichmäßig aus.

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